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Isabelles Geschichte vom magischen Pendel

Mitternacht war vorbei, als Isabelle den Anruf erhielt. Die Aufführung, für die sie über Wochen geprobt hatten, drohte zu platzen, weil ein schwelender Konflikt plötzlich aufgelodert war und die Truppe zu spalten drohte. Sicher, als Regisseurin hätte sie früher eingreifen können, doch sie hatte es bewusst vermieden in der Hoffnung, dass sich das Konfliktpotenzial in schöpferische Kraft verwandeln und der Schwelbrand dadurch ersticken würde. Aus jahrzehntelanger Berufserfahrung kannte sie das Wirken destruktiver Energien zur Genüge. Folglich war sie auch für diese Situation gewappnet. Sie stand auf und bestückte ihr Hohlpendel mit einer Perle. Für Isabelle war die Perle ein Symbol der kreativen Kraft und der Gemeinsamkeit. Beides verband sich in diesem Zeichen zu höchster Leistung. Mit diesem präparierten Pendel umkreiste sie nacheinander jedes Bild der Mitglieder ihrer Truppe, ehe sie sie allesamt in einem Kreis arrangierte und sie das schwere Pendel am langen Faden nahm und es in einem weiten Rechtskreis führte. Dazu sandte sie die Kraft ihrer Gedanken über ihre offene linke Hand in den Kreis hinein. Sie ließ das Pendel lange kreisen, bis sie das Gefühl hatte, dass die von ihr in den Kreis hineingegebene Energie angekommen war. Als sichtbares Zeichen dass dem so war, fiel das Pendel beinahe ruckartig in einen aktiven Pendelstillstand.

Als Isabelle am späten Vormittag ihre Arbeit mit der Truppe wiederaufnahm, fand sie zwar übernächtigte, aber glückliche Schauspieler vor. Sie hatten sich noch bis in den frühen Morgen hinein heftig gezankt, sich aber schließlich doch zu einem stabilen Team zusammengefunden. Isabella war darüber nicht besonders erstaunt, denn es war nicht das erste Mal, dass sie in dieser Weise die Energien für ein Ensemble gelenkt hatte.

Positiv und negativ ist weder gut noch schlecht!

Wenn auch Ihr Pendel auf eindeutige Fragen ebenso eindeutige Antworten liefert, sollten Sie diese Bewegungen grundsätzlich nicht nur schwarzweiß auffassen. Denn diese Bewegungen werden Sie in vielfacher Weise auch dann auslösen, wenn Sie keine bestimmte Frage an Ihr Pendel richten, sondern lediglich einen Gegenstand auspendeln oder eine Stimmung kontrollieren. In solchen Fällen reagiert Ihr Pendel nämlich nur auf eine bestimmte Polarisation. Halten Sie beispielsweise Ihr Pendel über Trinkwasser, wird es gegen den Uhrzeigersinn kreisen, während es sich über verschmutztem Wasser nach rechts drehen wird. Würden Sie sich in diesem Fall an die simple Ja-Nein-Methode halten, wäre eine Magen-Darm-Verstimmung wohl die unausweichliche Folge.

Was aber haben Sie im oben beschriebenen Beispiel mit Ihrem Pendel gemessen? Nun, Ihr Pendel hat auf die "Polarisation" des Wassers reagiert. Danach ist reines Wasser negativ gepolt, während verschmutztes Wasser eine positive Polung aufweist. Hätten Sie das Pendel über den unterschiedlichen Wasserproben befragt: "Was ist gut für mich?", wäre die Signatur über den Proben entsprechend gegensätzlich ausgefallen. Denn dann hätten Sie nicht die Proben als solche gemutet, sondern deren Qualitäten in Hinsicht auf ihre Eignung für sich selbst.

Das Yin-Yang Symbol, auch Fuchi-Zeichen, versinnbildlicht das Zusammenwirken und den wechselseitigen Erhalt positiver und negativer Kräfte. Eine positive oder negative Polung zeigt demzufolge nur eine Eigenschaft an, aber keine Qualität! Am ehesten lässt sich die Gegebenheit der Polarisation mit der chinesischen Auffassung von Yin und Yang erklären. Danach steht, vereinfacht gesagt, Yin für die weibliche Kraft und Yang für die männliche Kraft. Nach dieser Vorstellung durchwirken beide Kräfte die Welt in gestaltender Weise, und keine der beiden Kräfte vermag für sich allein zu bestehen, sondern benötigt für ihren Erhalt stets die Gegenwart der ihr entgegengesetzten Kraft. Auch in unserer Kultur kennen wir eine ähnliche Deutung zweier aufeinander bezogener gegensätzlicher Kräfte. Auch wenn dieses Modell uns allgemein nur noch selten gegenwärtig ist, durchwirkt es doch unser kollektives Unterbewusstsein. Gemeint ist die verborgene Präsenz der alten Sonnen- und Mondkulte. In ihnen galt die Sonne als männliche, Leben spendende Kraft, während im Mond die weibliche, Leben bringende Kraft gesehen wurde.

Die Reaktion des Pendels auf polare Eigenschaften zeigt demnach lediglich die Gewichtung, die eine untersuchte Sache oder Stimmung aufweist. Ist sie eher sonnig aktiv, wird das Pendel positiv reagieren, ist sie hingegen eher mondig passiv, wird das Pendel eine negative Signatur zeichnen. Eine Interpretation dieser Bewegungen in gut oder schlecht wäre folglich eine klare Fehldeutung! Durch die Bestimmung der Polarisation, können Sie jedoch neben der Festlegung einer Eigenschaft auch mögliche Ergänzungen nach dem Motto "Wer passt zu wem?" respektive "Was verträgt sich nicht?" erkennen.

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